Halloween – ein irischer Brauch, der mit einem kleinen Umweg über die USA den Weg auch zu uns fand. Und da am parallel gefeierten Weltspartag die Geschenke für Kinder immer spärlicher werden wird diese kulturelle Aneignung vor allem von unseren Kleinsten heftigst gefördert!
Mit „Trick or treat“ – oder kindgerecht eingedeutscht „Süßes oder Saures“ – werden am 31.10. vor jeder Tür Geschenke eingefordert, was den halbwüchsigen Blutzuckerspiegel in ungeahnte Höhen treibt. Inklusive Eier- und/oder WC-Papierattacke bei mangelnder Reaktion der bedauernswerten Bewohner.
Aber gibt es für diesen importierten Feiertag auch die passende Feiertagsmusik…? NEIN, und darum haben wir uns komponistisch verquickt und wenigstens textlich so manchen Hit an Halloween angepasst.
„The greatest Halloween Hits ever“ – genial interpretiert und geschauspielert von Bettina Schipp, gemeinsam mit mir geplant und getextet, und nachbearbeitet und ge-Video-schnittet in feinster Handarbeit auf meinem PC. Und obwohl gänzlich Mundharmonika-frei ist wenigsten eine 2 Sekunden Szene drin, in der ich auch optisch glänzen durfte, gaaanz kurz – ich sag nur „Batman“… 😉
Ich wünsch euch viel Spaß mit diesem Video, und laßt euch nicht ver-ei-ern… 😉
Euer Reynhard
Die Niederschrift von Musik hat eine lange Tradition und Entwicklung. Angefangen hat diese (vermutlich) mit den griechischen Intrumentalnotationen in der Antike, Neumen und Modalnotation gabs im Mittelalter, und auch die heutigen Standard-Notation hat ihre Wurzeln im 17 Jahrhundert. Allen war eines gemeinsam: Die Notationen konnten weitergegeben werden, dienten zum Lernen und Üben und Erinnern, wurden gesammelt u.s.w..
Und letzteres – also das Sammeln – nennt man dann Liederbuch – oder neudeutsch „songbook“.
Die Liederbuchschmiede „songbooks.info“ hat daher ihren Namen, dort werden auch meine Liederbücher vertrieben.
Und dort sind auch die Liederbuchversionen zu finden, die das Thema dieses Postings sind – die „Video-Songbooks“.
Das Prinzip dabei ist von den Karaoke-Videos bekannt: Eine Markierung, die sich mit der Musik aus dem Video bewegt zeigt auf den Ton, der gerade gespielt werden soll.
So kannst du auch Lieder erarbeiten, die du nicht oder kaum kennst. Einfach der Markierung folgen und schon sollte der Song erkennbar sein.
Und mit der Regelung der Abspielgeschwindigkeit im Videoplayer oder über Browsererweiterungen (z.B. Transpose ▲▼ pitch ▹ speed ▹ loop for videos ) kannst du das Tempo deinem Fortschritt anpassen.
Klingt alles sehr praktisch und effektiv, dann mal ab zum Praxistest – der Standard-Mundharmonika-Song „O Susanna“ von Stephen C. Foster, präsentiert in einem solchen Song-Video – mit Melodie und Band und nur mit Band – click on the pic:
Acht Video-Songbooks aus verschiedenen Genres für die Bluesharp sind bisher erschienen, mit insgesamt 204 Songs. Zu allen Songs gibt es die Tabulatur auch als PDF-Download, und auch alle Videos kannst du bequem herunterladen – für das Offline-Üben. Zu finden ist alles auf der Seite „Video-Kurse„ bzw. auf den dort verlinkten Seiten zu songbooks.info.
Melodiespiel as Melodiespiel can be!
Viel Spaß damit wünscht Reynhard
Die Bluesharp ist ja doch relativ jung, wenn man von der Bauart und Tonbelegung des Instrumentes ausgeht. Mitte des 19. Jhndt, wird allgemein verbreitet, hat Joseph Richter ebendiese entwickelt und veröffentlicht. Das Instrument an sich ist aber viel älter…!
Dazu sei gesagt dass die Zugehörigkeit zu einer Instrumentengruppe mit der Tonerzeugung definiert wird. Ein Extrembeispiel ist da das Saxophon: zwar zu 99% aus Blech ist es doch ein Holzblasinstrument, da die Tonerzeugung mittels eines vibrierenden (Bambus-)Holzblättchen passiert. Und so ist das hier links zu sehende, etwas seltsame Instrument der Ururururahn der heutigen Mundharmonika, auch wenn optisch nicht der geringste Zusammenhang besteht.
Aber was ist das für ein Ding…? Es ist ein Sheng, ein sehr altes chinesisches Instrument, erstmalig erwähnt ca. 1000 Jahre vor Beginn unserer Zeitrechnung (1000 Jahre „vor Christi“, nicht „vor Corona“… ;-)).
Im Grunde ist es eine Ansammlung von Bambusröhren, in denen jeweils eine Stimmzunge steckt – und das ist die Gemeinsamkeit mit der Mundharmonika. Das Sheng gehört also auch zur Familie der Durchschlagzungeninstrumente, die nach der Hornbostel-Sachs-Systematik zu den Unterbrechungs-Aerophonen zählen… 8-()
Aber jetzt genug mit Fremdwörtern und Theorie und ab zur Sache: Wie erwähnt steckt in jeder Bambusröhre eine frei schwingende Stimmzunge (jetzt Metal, früher eher Bambus o.ä.). Diese Bambusröhren habe jeweils ein Loch und stecken gemeinsam in einer Windkammer, also der silberne Topf unten im Foto. Mit dem Mundstück wird Luft in diese Windkammer geblasen, welche sich dann in den Bambusröhren verteilt und wieder über die Löcher in den Röhren entfleucht. Es sei den man schließt das Loch – und so wird das Sheng auch gespielt (oder so ;-)): Mittels schließen des jeweiligen Loches mit dem Finger/Daumen kann die Luft nur mehr durch die Stimmzunge nach oben entweichen, und die Stimmzunge wird dadurch zum Schwingen angeregt, was wiederum einen hörbaren Ton erzeugt. Und da der Mensch ja üblicherweise mehrere Finger hat lassen sich so auch Mehrklänge spielen – einfach mehrere Löcher zuhalten und schon klingen mehrere Stimmzungen. Das läßt sich auch Rhythmisch unterschiedlich gestalten, ist doch jede Stimmzunge in einem eigenen Rohr und somit auch unabhängig von den anderen Stimmzungen. Ja, Orgelpfeifen-Vase goes Tin-Sandwich – 3000 Jahre vs 150. Aber freuen wir uns, die Bluesharp ist doch viel komfortabler und kleiner, und Bending dürfte mit dem Sheng auch nicht funktionieren… 😉
Natürlich gibt es auch heutzutage noch das Instrument und dementsprechende SpielerInnen, hier ein kurzes und durchaus unterhaltsames 😉 Erklärvideo:
Viel Spaß beim Video- und in die Vergangenheit-schauen, Euer Reynhard