Playalongs – die Band zur Improvisation

Es macht nicht nur mehr Spaß als das Üben „alleine“ – es trainiert auch das wichtige „Hören-und-Spielen-gleichzeitig“…!
Gemeint ist natürlich das Üben mit Playalongs bzw. Backingtracks – also Aufnahmen von Songs, bei denen das Melodie- bzw. Soloinstrument fehlt.

Solche Playalongs sind vielfach auf Youtube zu finden, eine kleine spezielle Sammlung habe ich aber auch auf dieser Website hinterlegt.
Einfach runterscrollen – da ist im Navigationsmenü der gleichnamige Punkt PLAYALONGS zu finden.

Zu finden sind hier Begleitungen zum klassischen 12-taktigen Blues – „I-IV-V“ – in G, also passend für die Bluesharp in C in der 2. Position „Crossharp“.

Zuerst ist da ein Player eingebettet, der den genannten Blues abspielen kann. Das Midi-Format bzw. die zugehörige Technologie sorgt dafür für einige unschalgbare Vorteile.
In der Grafik hier links vom Text sind diese Funktionen gut erkennbar.

Links unten ist „60 BPM – +“ zu sehen. Hier läßt sich das Tempo stufenlos und ohne Qualitätsverlust einstellen. Einfach nach einem Doppelklick eine Zahl eingeben oder mit + oder – ändern, BPM bedeutet hier natürlich „Beats per minutes“, also „Schläge pro Minute“.

Mit dem Button „Loop“ lassen sich einzelne Passagen wiederholen, und mit Klick auf das Lautsprechersymbol läßt sich jedes Instrument der Band in der Lautstärke ändern.
Und wenn das einfache Schlagzeug nicht als Metronomersatz reicht schaltet der nächste Button eine eigenes Metronom dazu – zum „immer schön im Takt bleiben“… 😉


Wie von anderen Apps auch bekannt blenden die drei übereinander liegenden Punkte weitere Eigenschaftseinstellungen ein – „More settings“.
In diesem eingeblendeten Feld etwas runterscrollen, da ist im Bereich „Transposition“ ein weitere großer Vorteil zu finden: Die Änderung der Tonart der Begleitung. Einfach den Schieberegler nach links oder rechts bewegen, darüber wird dann die aktuelle Tonart angezeigt.

Eine Band, die immer macht was man will, sowas gibt es selten… 😉
Da nimmt man den doch etwas statischen und emotionslosen Stil gerne in Kauf…

Ganz anders ist es bei dem Youtube- Videoplayer darunter – großteils echte Musiker, mit dementsprechenden Sounds und Feeling!

Rechts oben im Player, da wo „1/40“ steht, ist die Playlist versteckt. Draufklicken und schon läßt sich ein Video auswählen. 
Die ersten vier sind aus meiner Werkstatt, triolisch betont mit Angabe des Schlages als rot hinterlegte Zahl. So sieht man was man hört 😉 – und vor allem sieht man wo man im 12-Taktigem Blues-Schema gerade ist.
Danach wird eine schöne Auswahl verschiedener Stile präsentiert, vom Robben Ford Stil bis zu B. B. King- Sounds.
Und das Wichtigste: Alles ist wieder in G-Dur, also für die C-Harp in 2. Position.

Hier also mal durchhören und einige unterschiedliche Stile versuchen, es macht Spaß und ist sehr lehrreich…!

Und falls die Videos zu schnell sind oder in einer anderen Tonart erklingen sollen – da hilft eine Browser-Erweiterung, die ich in diesem Posting vorgestellt habe: Browser Add-On für Musiker: Pitch, Speed & Loop


Ich wünsche viel Spaß und Erfolg beim Jammen, und noch ein kleiner Tipp: Immer die aktuelle Jamsessoin aufnehmen, jedes Smartphone kann das und es ist die perfekte „Qualitätskontrolle“ und Motivation… 😉

Euer R’n’Reynhard  😉

Harmonica-Player News aus der Weißwurstmetropole


Und da flatterte er wieder rein in den Posteingang meines E-Mail-Programmes, und wieder freue ich mich und denke mir das muss ich weitersagen. Aber…
Nein, kein aber – diesmal mach ichs wirklich: Die hochlobende Empfehlungshymne auf die besten (und vermutlich einzigen) deutschsprachigen Mundharmonika-News – die „Harmonica-Player News“.

Bereits seit 1995 gibt der Münchner Bluesharp-Spieler Didi Neumann das Magazin „Harmonica Player“ heraus. Damals noch auf Papier gedruckt und per Post verschickt kam der „Player“ auch zu mir. Spätestens seit der Nr. 2 war ich dabei, wobei mir das Debut-Heft doch optisch auch sehr bekannt vorkommt?!?! Das Magazin schaffte es auf 16 Ausgaben, Heft 5-13 ist sogar noch erhältlich.

Ab 2000 erscheint der E-Mail-Newsletter „Harmonica-Player News“. Zuerst zusätzlich zum „Harmonica-Player“, bald aber als Ersatz. Das darin versandte PDF ist voll von Geschichten, Tipps, Adressen von Schulen und Live-events, Angebote zu Instrumenten und Zubehör und CDs (letzteres auf der Website zu bestellen) und vielem mehr – und bei allem ist die Mundharmonika im Mittelpunkt. Wie oft diese News erscheinen ist nicht einfach zu eruieren, heuer warens aber mindestens zwei Ausgaben.

Wie auch immer, das PDF ist kostenlos und kann hier runtergeladen werden.
www.didi-neumann.de/verlag/harmonica-player-newsWer die Frei-Haus-Zustellung bevorzugt muss auf dieser Seite nur runterscrollen und im Formular den Newsletter bestellen, natürlich auch kostenlos.

Über Didi will ich hier garkeine Worte verlieren. Er ist ein Urgestein der europäischen Bluesszene, und Infos über sich selbst hat er ebenfalls auf der genannten Website hinterlegt – samt Videos und Hörbeispielen und vielen Fotos.

Auf, auf zum fröhlichen Runterladen
und eine bluesige Vorweihnachtszeit wünscht
Reynhard

X-Mas-Countdown: noch ein Monat bis zur stillen Nacht…

Die Zahl 24 hat gegen Ende jedes Jahres irgenwie etwas Magisches, und das nicht nur im Dezember…!
Auch heute, genau ein Monat davor, schwingt die stille Nacht schon etwas im Hintergrund mit – Zeit, selbige zu verbreiten.

Gemeint ist damit natürlich das wohl weltweit bekannteste Weihnachtslied „Stille Nacht, heilige Nacht“.
Aufgeführt wurde das Lied zu Weihnachten 1818 in Oberndorf bei Salzburg, hier im schönen Österreich. Der Text dazu stammt von Joseph Mohr, die Melodie steuerte Franz Xaver Gruber bei. Der deutsche Liedtext wurde seither in 320 Sprachen und Dialekte übersetzt und wurde 2011 von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe in Österreich anerkannt.

Im gleichen Jahrhundert wie die Entstehung des X-Mas-Klassikers hat auch Joseph Richter die Tonfolge der Bluesharp entwickelt und diese in Wien vorgestellt.

Paralellen über Parallelen, da bleibt ja fast nichts anderes übrig als das alles zusammen zu führen: „Stille Nacht, heilige Nacht“ auf der diatonischen „Richter“- Mundharmonika

Und voilà – here it is – als „Karaoke“- Video* und als PDF- Download:

Download: PDF

 

Ich wünsche erfolgreiches Üben, auf das unterm Christbaum die stille Nacht dann doch nicht sooo still wird…

Und falls das eine Weihnachtslied nicht reicht – beim „Mundharmonika Online Workshop ‚Weihnachtslieder‘ – 15.12.“ gibt es mehr… 😉

Vorweihnachtliche Grüße wünscht wie immer Reynhard

* Mit Klick auf das Bild bzw. die Verlinkungen wird ein Vimeo-Video geladen. Es findet dabei eine Datenübertragung in die USA statt. Die Videoplattformen setzen auch Cookies, die außerhalb meines Zugriffs sind. Mit Klick und Start des Videos erklärst du dich damit einverstanden (sorry, aber diese Datenschutzdinge müssen sein, ohne wärs mir viel lieber… ;-))
Foto: Stille Nachtkapelle in Oberndorf bei Salzburg, Österreich – von Gakuro, commons.wikimedia.org

Halloween Hits – Süßes und Saures

Halloween – ein irischer Brauch, der mit einem kleinen Umweg über die USA den Weg auch zu uns fand. Und da am parallel gefeierten Weltspartag die Geschenke für Kinder immer spärlicher werden wird diese kulturelle Aneignung vor allem von unseren Kleinsten heftigst gefördert!

Mit „Trick or treat“ – oder kindgerecht eingedeutscht „Süßes oder Saures“ – werden am 31.10. vor jeder Tür Geschenke eingefordert, was den halbwüchsigen Blutzuckerspiegel in ungeahnte Höhen treibt. Inklusive Eier- und/oder WC-Papierattacke bei mangelnder Reaktion der bedauernswerten Bewohner.

Aber gibt es für diesen importierten Feiertag auch die passende Feiertagsmusik…?
NEIN, und darum haben wir uns komponistisch verquickt und wenigstens textlich so manchen Hit an Halloween angepasst.

„The greatest Halloween Hits ever“ – genial interpretiert und geschauspielert von Bettina Schipp, gemeinsam mit mir geplant und getextet, und nachbearbeitet und ge-Video-schnittet in feinster Handarbeit auf meinem PC. Und obwohl gänzlich Mundharmonika-frei ist wenigsten eine 2 Sekunden Szene drin, in der ich auch optisch glänzen durfte, gaaanz kurz – ich sag nur „Batman“… 😉

Ich wünsch euch viel Spaß mit diesem Video, und laßt euch nicht ver-ei-ern… 😉
Euer Reynhard

Video-Songbooks – Liederbücher der anderen Art

Die Niederschrift von Musik hat eine lange Tradition und Entwicklung. Angefangen hat diese (vermutlich) mit den griechischen Intrumentalnotationen in der Antike, Neumen und Modalnotation gabs im Mittelalter, und auch die heutigen Standard-Notation hat ihre Wurzeln im 17 Jahrhundert. Allen war eines gemeinsam: Die Notationen konnten weitergegeben werden, dienten zum Lernen und Üben und Erinnern, wurden gesammelt u.s.w..

Und letzteres – also das Sammeln – nennt man dann Liederbuch – oder neudeutsch „songbook“.
Die Liederbuchschmiede „songbooks.info“ hat daher ihren Namen, dort werden auch meine Liederbücher vertrieben.

Und dort sind auch die Liederbuchversionen zu finden, die das Thema dieses Postings sind – die „Video-Songbooks“.
Das Prinzip dabei ist von den Karaoke-Videos bekannt: Eine Markierung, die sich mit der Musik aus dem Video bewegt zeigt auf den Ton, der gerade gespielt werden soll.
So kannst du auch Lieder erarbeiten, die du nicht oder kaum kennst. Einfach der Markierung folgen und schon sollte der Song erkennbar sein.


Und mit der Regelung der Abspielgeschwindigkeit im Videoplayer oder über Browsererweiterungen (z.B.  Transpose ▲▼ pitch ▹ speed ▹ loop for videos ) kannst du das Tempo deinem Fortschritt anpassen.

Klingt alles sehr praktisch und effektiv, dann mal ab zum Praxistest – der Standard-Mundharmonika-Song „O Susanna“ von Stephen C. Foster, präsentiert in einem solchen Song-Video – mit Melodie und Band und nur mit Band – click on the pic:



Acht Video-Songbooks aus verschiedenen Genres für die Bluesharp sind bisher erschienen, mit insgesamt 204 Songs. Zu allen Songs gibt es die Tabulatur auch als PDF-Download, und auch alle Videos kannst du bequem herunterladen – für das Offline-Üben. Zu finden ist alles auf der Seite „Video-Kurse bzw. auf den dort verlinkten Seiten zu songbooks.info.

Melodiespiel as Melodiespiel can be!
Viel Spaß damit wünscht Reynhard

Das Sheng – Mundharmonika-Urururahn

Die Bluesharp ist ja doch relativ jung, wenn man von der Bauart und Tonbelegung des Instrumentes ausgeht. Mitte des 19. Jhndt, wird allgemein verbreitet, hat Joseph Richter ebendiese entwickelt und veröffentlicht. Das Instrument an sich ist aber viel älter…!

Dazu sei gesagt dass die Zugehörigkeit zu einer Instrumentengruppe mit der Tonerzeugung definiert wird. Ein Extrembeispiel ist da das Saxophon: zwar zu 99% aus Blech ist es doch ein Holzblasinstrument, da die Tonerzeugung mittels eines vibrierenden (Bambus-)Holzblättchen passiert. Und so ist das hier links zu sehende, etwas seltsame Instrument der Ururururahn der heutigen Mundharmonika, auch wenn optisch nicht der geringste Zusammenhang besteht.

Aber was ist das für ein Ding…?
Es ist ein Sheng, ein sehr altes chinesisches Instrument, erstmalig erwähnt ca. 1000 Jahre vor Beginn unserer Zeitrechnung (1000 Jahre „vor Christi“, nicht „vor Corona“… ;-)).
Im Grunde ist es eine Ansammlung von Bambusröhren, in denen jeweils eine Stimmzunge steckt – und das ist die Gemeinsamkeit mit der Mundharmonika. Das Sheng gehört also auch zur Familie der Durchschlagzungeninstrumente, die nach der Hornbostel-Sachs-Systematik zu den Unterbrechungs-Aerophonen zählen… 8-()

Aber jetzt genug mit Fremdwörtern und Theorie und ab zur Sache: Wie erwähnt steckt in jeder Bambusröhre eine frei schwingende Stimmzunge (jetzt Metal, früher eher Bambus o.ä.). Diese Bambusröhren habe jeweils ein Loch und stecken gemeinsam in einer Windkammer, also der silberne Topf unten im Foto. Mit dem Mundstück wird Luft in diese Windkammer geblasen, welche sich dann in den Bambusröhren verteilt und wieder über die Löcher in den Röhren entfleucht. Es sei den man schließt das Loch – und so wird das Sheng auch gespielt (oder so ;-)): Mittels schließen des jeweiligen Loches mit dem Finger/Daumen kann die Luft nur mehr durch die Stimmzunge nach oben entweichen, und die Stimmzunge wird dadurch zum Schwingen angeregt, was wiederum einen hörbaren Ton erzeugt. Und da der Mensch ja üblicherweise mehrere Finger hat lassen sich so auch Mehrklänge spielen – einfach mehrere Löcher zuhalten und schon klingen mehrere Stimmzungen. Das läßt sich auch Rhythmisch unterschiedlich gestalten, ist doch jede Stimmzunge in einem eigenen Rohr und somit auch unabhängig von den anderen Stimmzungen.
Ja, Orgelpfeifen-Vase goes Tin-Sandwich – 3000 Jahre vs 150. Aber freuen wir uns, die Bluesharp ist doch viel komfortabler und kleiner, und Bending dürfte mit dem Sheng auch nicht funktionieren… 😉

Natürlich gibt es auch heutzutage noch das Instrument und dementsprechende SpielerInnen, hier ein kurzes und durchaus unterhaltsames 😉 Erklärvideo:


Viel Spaß beim Video- und in die Vergangenheit-schauen, Euer Reynhard

 

Sheng-Foto: Seasonaldemand, wikipedia